Verwandlungsmotor 401/402
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d_boehringer
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Verwandlungsmotor 401/402
Hallo Schrauberfreunde
Gab's diesen Verwandlungsmotor tatsächlich mit Walzen, wie auf dem Bild zu sehen ist?
Und wenn ja, aus welchem Jahr stammt er?
[/attachment] Gruss Daniel
Gab's diesen Verwandlungsmotor tatsächlich mit Walzen, wie auf dem Bild zu sehen ist?
Und wenn ja, aus welchem Jahr stammt er?
[/attachment] Gruss Daniel
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Gruss Daniel
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Georg
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Re: Verwandlungsmotor 401/402
Hallo Daniel,
die Nicht-Existenz von etwas zu beweisen ist immer sehr schwer. (Andersrum ist es einfach)
Aber mir ist beim Durchblättern von Märklin-Katalogen oder Anleitungen noch nie eine Walze auf Basis der Verwandlungsmotoren aufgefallen. Sowas gab/gibt es bei Wilesco.
Die gezeigten Walzen passen auch nicht so recht ins Vorkriegs-Farbschema, bei dem runde Teile blau waren.
Der Karton passt ja auch nicht für die Walzen, wie man auf dem dritten Bild sieht.
Am Deckel für den Karton scheint auch schon rumgebastelt zu sein: Dort ist eine "1" aufgeklebt, wo 402 stehen sollte.
Die Dampfmaschine an sich sieht gut aus.
die Nicht-Existenz von etwas zu beweisen ist immer sehr schwer. (Andersrum ist es einfach)
Aber mir ist beim Durchblättern von Märklin-Katalogen oder Anleitungen noch nie eine Walze auf Basis der Verwandlungsmotoren aufgefallen. Sowas gab/gibt es bei Wilesco.
Die gezeigten Walzen passen auch nicht so recht ins Vorkriegs-Farbschema, bei dem runde Teile blau waren.
Der Karton passt ja auch nicht für die Walzen, wie man auf dem dritten Bild sieht.
Am Deckel für den Karton scheint auch schon rumgebastelt zu sein: Dort ist eine "1" aufgeklebt, wo 402 stehen sollte.
Die Dampfmaschine an sich sieht gut aus.
Grüße
Georg
Ich schraube, also bin ich.
Georg
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Re: Verwandlungsmotor 401/402
Hallo Daniel,
also ich bin wie mein Vorredner Georg der Meinung, dass die Walzen kein Märklin Produkt waren.
Meiner Meinung nach hat Märklin diesen Verwandlungsmotor 402F so nie angeboten.
Dein Motor dürfte aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts stammen, so etwa aus dem Zeitraum 1930 bis 1940.
Falls Du das dazugehörende Anleitungsbuch Motoren besitzt, kann der Zeitraum anhand der Druckcode- Verschlüsselung genauer eingegrenzt werden.
Den Code findest Du auf der 1. Innenseite unten links.
Ich finde auch, dass Dein Verwandlungsmotor gut erhalten ist und offensichtlich nicht oft im Einsatz war.
Viele Grüße
Friedemann
also ich bin wie mein Vorredner Georg der Meinung, dass die Walzen kein Märklin Produkt waren.
Meiner Meinung nach hat Märklin diesen Verwandlungsmotor 402F so nie angeboten.
Dein Motor dürfte aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts stammen, so etwa aus dem Zeitraum 1930 bis 1940.
Falls Du das dazugehörende Anleitungsbuch Motoren besitzt, kann der Zeitraum anhand der Druckcode- Verschlüsselung genauer eingegrenzt werden.
Den Code findest Du auf der 1. Innenseite unten links.
Ich finde auch, dass Dein Verwandlungsmotor gut erhalten ist und offensichtlich nicht oft im Einsatz war.
Viele Grüße
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Re: Verwandlungsmotor 401/402
Ich sehe gerade, dass auch der Kontrollzettel im Karton ist.
Auch dort gibt es den Druck-Code, mit dem sich ein Datum ablesen lässt.
Viele Grüße
Friedemann
Auch dort gibt es den Druck-Code, mit dem sich ein Datum ablesen lässt.
Viele Grüße
Friedemann
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Norbert
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Re: Verwandlungsmotor 401/402
.
Hallo Daniel,
den Ausführungen von Georg und Friedemann bzgl. der Walzen stimme ich zu.
Es entspräche auch keinem Vorbild, denn eine Straßenwalze hat vorne immer nur eine Walze, welche aus leicht nachvollziehbaren Gründen die Lücke zwischen den hinteren Walzen überbrückt.
Da eine solche Walze beim Verwandlungsmotor unterhalb der Vorderachs-Befestigung des Kessels angebracht werden müßte, könnte ihr Durchmesser kaum größer als 35 mm (≈ Radius der üblicherweise verwendeten Vorderräder Nr. 67 mit 65 mm Ø) sein, was sehr unnatürlich aussehen würde.
Ferner glaube ich nicht, daß es eine gute Idee ist, mit den beiden schweren Vorderwalzen die am Kessel angelöteten Vorderachs-Befestigung zu belasten. Allein deshalb kann ich mir nicht vorstellen, daß sie von Märklin stammen.
@ Friedemann:
Ich kenne keine Vorkriegs-Kontrollzettel mit Druckvermerk. Aus den mir vorliegenden Kontrollzetteln kann ich entnehmen, daß dieser Vermerk frühestens 1949 dort aufgedruckt wurde, wie die folgenden Beispiele nahelegen:
. Kontrollzettel aus einem Kasten Nr. 102A von 1948 oder 1949.
. Kontrollzettel von März 1950 aus einem unbekannten Kasten.
1947, vielleicht auch 1948 verwendete Märklin - zumindest teilweise - noch vorhandene Vorkriegs-Kontrollzettel:
. Kontrollzettel aus einem Kasten Nr. 102 von 1947 oder 1948; Zeitbestimmung durch das inliegende Anleitungsheft 71z von 1947.
Diese gelben Kontrollzettel gab es meiner Beobachtung ab etwa 1933. Davor waren sie mit demselben Bildmotiv von Eugen Prinz-Schulte orangefarben. Das hieße, der Verwandlungsmotor stammt aus dem Zeitraum davor.
Das widerspricht aber den Angaben auf der Seite http://www.metallbaukasten.de/marklin/geschichte.html, nach der das Deckelbild des Kastens erst ab 1935 verwendet worden ist. Demnach sind weitere Beispiele von - möglichst unbespielten - Kästen dieser Zeit notwendig, um diese Diskrepanz aufzuklären.
Gruß
Norbert
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Hallo Daniel,
den Ausführungen von Georg und Friedemann bzgl. der Walzen stimme ich zu.
Es entspräche auch keinem Vorbild, denn eine Straßenwalze hat vorne immer nur eine Walze, welche aus leicht nachvollziehbaren Gründen die Lücke zwischen den hinteren Walzen überbrückt.
Da eine solche Walze beim Verwandlungsmotor unterhalb der Vorderachs-Befestigung des Kessels angebracht werden müßte, könnte ihr Durchmesser kaum größer als 35 mm (≈ Radius der üblicherweise verwendeten Vorderräder Nr. 67 mit 65 mm Ø) sein, was sehr unnatürlich aussehen würde.
Ferner glaube ich nicht, daß es eine gute Idee ist, mit den beiden schweren Vorderwalzen die am Kessel angelöteten Vorderachs-Befestigung zu belasten. Allein deshalb kann ich mir nicht vorstellen, daß sie von Märklin stammen.
@ Friedemann:
Ich kenne keine Vorkriegs-Kontrollzettel mit Druckvermerk. Aus den mir vorliegenden Kontrollzetteln kann ich entnehmen, daß dieser Vermerk frühestens 1949 dort aufgedruckt wurde, wie die folgenden Beispiele nahelegen:
. Kontrollzettel aus einem Kasten Nr. 102A von 1948 oder 1949.
. Kontrollzettel von März 1950 aus einem unbekannten Kasten.
1947, vielleicht auch 1948 verwendete Märklin - zumindest teilweise - noch vorhandene Vorkriegs-Kontrollzettel:
. Kontrollzettel aus einem Kasten Nr. 102 von 1947 oder 1948; Zeitbestimmung durch das inliegende Anleitungsheft 71z von 1947.
Diese gelben Kontrollzettel gab es meiner Beobachtung ab etwa 1933. Davor waren sie mit demselben Bildmotiv von Eugen Prinz-Schulte orangefarben. Das hieße, der Verwandlungsmotor stammt aus dem Zeitraum davor.
Das widerspricht aber den Angaben auf der Seite http://www.metallbaukasten.de/marklin/geschichte.html, nach der das Deckelbild des Kastens erst ab 1935 verwendet worden ist. Demnach sind weitere Beispiele von - möglichst unbespielten - Kästen dieser Zeit notwendig, um diese Diskrepanz aufzuklären.
Gruß
Norbert
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d_boehringer
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Re: Verwandlungsmotor 401/402
Guten Morgen zusammen
Besten Dank für diese ausführlichen Erklärungen und Erläuterungen.
Jetzt weiss ich wieder mehr über diesen Verwandlungsmotor.
Gruss Daniel
Besten Dank für diese ausführlichen Erklärungen und Erläuterungen.
Jetzt weiss ich wieder mehr über diesen Verwandlungsmotor.
Gruss Daniel
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vaute
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Re: Verwandlungsmotor 401/402
Hallo Daniel,
da ich schon mehrere dieser 402er Modelle zu der besagten Dampflokomobile No. 1153 (Seiten 24/25 des Märklin Handbuchs MOTOREN von 1936) verbaut habe, sind mir im Laufe der Zeit die Jahrgangstypen einigermaßen geläufig:
- Die Zwischenkriegsmaschinen hatten eine schwarz lackiertes Schwungrad, der Spiritustank war auch schwarz - die Ventile waren aus Messing - und der Drehzahlregler hatte diese Form: - Die nach dem WKII vertiebenen 402er hatten dagegen ein blau lackiertes Schwungrad, der Spiritustank war rot lackiert - die Ventile waren silberglänzend (verchromt?) - und der Drehzahlregler war anders gestaltet, wirkte auch größer.
Damit hast Du ganz sicher eine Nachkriegsmaschine.
Gruß vaute
da ich schon mehrere dieser 402er Modelle zu der besagten Dampflokomobile No. 1153 (Seiten 24/25 des Märklin Handbuchs MOTOREN von 1936) verbaut habe, sind mir im Laufe der Zeit die Jahrgangstypen einigermaßen geläufig:
- Die Zwischenkriegsmaschinen hatten eine schwarz lackiertes Schwungrad, der Spiritustank war auch schwarz - die Ventile waren aus Messing - und der Drehzahlregler hatte diese Form: - Die nach dem WKII vertiebenen 402er hatten dagegen ein blau lackiertes Schwungrad, der Spiritustank war rot lackiert - die Ventile waren silberglänzend (verchromt?) - und der Drehzahlregler war anders gestaltet, wirkte auch größer.
Damit hast Du ganz sicher eine Nachkriegsmaschine.
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Re: Verwandlungsmotor 401/402
Hallo Daniel und Norbert,
da muss ich mich entschuldigen. Meine Aussage zum Druckdatum im Vorkriegskontrollzettel war falsch. Die Kontrollzettel weisen zwar eine Kontrollnummer auf, aber damit ergibt sich leider kein Rückschluss auf das Herstelldatum.
Viele Grüße
Friedemann
da muss ich mich entschuldigen. Meine Aussage zum Druckdatum im Vorkriegskontrollzettel war falsch. Die Kontrollzettel weisen zwar eine Kontrollnummer auf, aber damit ergibt sich leider kein Rückschluss auf das Herstelldatum.
Viele Grüße
Friedemann
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Georg
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Re: Verwandlungsmotor 401/402
Hallo Wilfried,
gab es denn nach dem Krieg noch Verwandlungsmotoren von Märklin?
In den mir bekannten Katalogen tauchen keine auf.
Grüße
Georg
Ich schraube, also bin ich.
Georg
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Re: Verwandlungsmotor 401/402
Hallo Norbert (bez. Deine privat gesenedeten Mail) und Georg,
alles, was in der Nachkriegszeit vertrieben wurde von Märklin, war nicht unbedingt im Katalog!
Die erste 1153 Dampflokomobile, die ich baute, war für einen Göppinger Weinhändler, dem nahen Verwandten eines Märklin-Mitarbeiters aus der unmittelbaren Nachkriegszeit, von dem mein "Kunde" die glänzend neue 402 auch bekommen hatte. Zu bauen war das Modell aufgrund dieser 402 mit den schon vorher benannten Farbmerkmalen sowie dem andersartigen Drehzahlbegrenzer. Zusätzlich unterschied sich die Montageplatte mit den seitlich hochgezogenen Achslagern: Bei den alten Maschinen war das Teil schwarz mit einem grünen Inlet-Streifen. Bei der funkelnagelneuen (Nachkriegs-)402 war dieses Teil hellgrün, der Inletstreifen orangerot. Die nunmehr verchromten Teile Dampfpfeife und Ablassventil hatten gegenüber den früher schwarzen (Holz) jetzt rote Griffe (irgendein Kunststoff).
Und durch diesen Bau-Kontakt erfuhr ich, dass 402er auch noch nach dem WKII "vertickt" wurden. Vornehmelich ging diese Ware nämlich an die Besatzungsmächte wie es der Märklin-Insider wusste, bevor dann - ich meine, es war 1947 - der erste Nachkriegs-Katalog rausgekam. Freilich dann ohne die 401 und 402, weil die inzwischen "abgeflossen" waren.
Weil ich diese Geschichte auch nicht so richtig glauben mochte, bat ich beim Abliefern des fertigen Modells bei meinem "Kunden", dass jener Verwandter bei der Übergabe auch dabei sein sollte. War er dann auch und erzählte mir das oben Stehende. Verifizieren kann ich es nicht mehr: Mein "Kunde" und sein Verwandter sind nicht mehr unter den Lebenden.
Gruß vaute
alles, was in der Nachkriegszeit vertrieben wurde von Märklin, war nicht unbedingt im Katalog!
Die erste 1153 Dampflokomobile, die ich baute, war für einen Göppinger Weinhändler, dem nahen Verwandten eines Märklin-Mitarbeiters aus der unmittelbaren Nachkriegszeit, von dem mein "Kunde" die glänzend neue 402 auch bekommen hatte. Zu bauen war das Modell aufgrund dieser 402 mit den schon vorher benannten Farbmerkmalen sowie dem andersartigen Drehzahlbegrenzer. Zusätzlich unterschied sich die Montageplatte mit den seitlich hochgezogenen Achslagern: Bei den alten Maschinen war das Teil schwarz mit einem grünen Inlet-Streifen. Bei der funkelnagelneuen (Nachkriegs-)402 war dieses Teil hellgrün, der Inletstreifen orangerot. Die nunmehr verchromten Teile Dampfpfeife und Ablassventil hatten gegenüber den früher schwarzen (Holz) jetzt rote Griffe (irgendein Kunststoff).
Und durch diesen Bau-Kontakt erfuhr ich, dass 402er auch noch nach dem WKII "vertickt" wurden. Vornehmelich ging diese Ware nämlich an die Besatzungsmächte wie es der Märklin-Insider wusste, bevor dann - ich meine, es war 1947 - der erste Nachkriegs-Katalog rausgekam. Freilich dann ohne die 401 und 402, weil die inzwischen "abgeflossen" waren.
Weil ich diese Geschichte auch nicht so richtig glauben mochte, bat ich beim Abliefern des fertigen Modells bei meinem "Kunden", dass jener Verwandter bei der Übergabe auch dabei sein sollte. War er dann auch und erzählte mir das oben Stehende. Verifizieren kann ich es nicht mehr: Mein "Kunde" und sein Verwandter sind nicht mehr unter den Lebenden.
Gruß vaute
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Re: Verwandlungsmotor 401/402
.
Hallo Wilfried,
Also waren es Maschinen aus Vorkriegs-Restbeständen, die noch auf Lager waren, sei es komplettiert oder in Teilen, die dann nach 1945 für die 'besonderen Kunden' zusammengebaut wurden.
Das ändert aber nichts daran, daß es die 402, sei es schwarz oder farbig, mit anderer, als von Dir gezeigter Fliehkraft-Armatur bereits in den 1930er Jahren gegeben hat, wobei die farbige Maschinen schon zu dieser Zeit die von Dir erwähnten Farbmerkmale hatten.
Hier zwei Beispiele solcher Verwandlungsmotoren aus eBay Angeboten der letzten Jahre:
. Ein Verwandlungsmotor 402f von etwa 1935.
. Ein Verwandlungsmotor von 1936 oder später, wie die Armaturen aus Aluminium zeigen. Auch die Fliehkraftregler-Imitation hat eine andere Bauart als zuvor.
Obwohl die blaue Farbe an Daniels Maschine wie ein Nachkriegs-Blau aussieht, was möglicherweise der Beleuchtung geschuldet ist, halte ich die Entstehungszeit in der 1. Hälfte der 1930er - nicht zuletzt aufgrund des orangen Kontrollzettels - für wahrscheinlicher.
Daniel, vielleicht findest Du noch das Anleitungsheft Nr. 72, das der Maschine einst beigelegen hat. In den 1930er Jahren gab es nur zwei Ausgaben:
- März 1930, 56 Seiten, Auflage 20.000 Stück,
- Mai 1936, 48 Seiten, Auflage 8.000 Stück,
die zumindest eine grobe zeitliche Einordnung in die erste oder zweite Hälfte 1930er Jahre erlauben würden.
Die stark reduzierte Auflagenhöhe der späteren Ausgabe deutet auf ein nachlassendes Interesse der Käuferschaft hin, aus welchen Gründen auch immer. Das macht einen vergleichsweise hohen Lagerbestand am Ende des Krieges durchaus plausibel.
Auch die Annahme, daß die zuletzt aus kriegswirtschaftlichen Gründen verwendeten Aluminium-Armaturen nach dem Krieg für die noble Kundschaft durch noch vorhandene Ersatzteile in besserer Ausführung ersetzt wurden, ist nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen.
Gruß
Norbert
@Vaute:
Was mir nach Absenden noch aufgefallen ist: die von Dir gezeigte Maschine hat einen Wulst am Kessel, was auf eine Ausführung der frühen 1920er Jahre hindeutet. Diese Maschinen hatten aber keine Fliehkraftregler-Imitation, außerdem war der Schieberkasten außen und die Kurbelwelle über der Kesselmitte angeordnet. Der Kessel mit Wulst wurde relativ bald (1921?) geändert und durch einen glattwandigen mit weniger Siederohren ersetzt.
Deine Maschine trägt jedoch das Maschinenbett der Folge-Ausführung, die erst einige Jahre danach erschien. Kann es ein, daß es sich um einen umgebauten Verwandlungsmotor mit altem Kessel, aber neuem Maschinenbett handelt?
.
Hallo Wilfried,
Und durch diesen Bau-Kontakt erfuhr ich, dass 402er auch noch nach dem WKII "vertickt" wurden.
... weil die inzwischen "abgeflossen" waren.
Also waren es Maschinen aus Vorkriegs-Restbeständen, die noch auf Lager waren, sei es komplettiert oder in Teilen, die dann nach 1945 für die 'besonderen Kunden' zusammengebaut wurden.
Das ändert aber nichts daran, daß es die 402, sei es schwarz oder farbig, mit anderer, als von Dir gezeigter Fliehkraft-Armatur bereits in den 1930er Jahren gegeben hat, wobei die farbige Maschinen schon zu dieser Zeit die von Dir erwähnten Farbmerkmale hatten.
Hier zwei Beispiele solcher Verwandlungsmotoren aus eBay Angeboten der letzten Jahre:
. Ein Verwandlungsmotor 402f von etwa 1935.
. Ein Verwandlungsmotor von 1936 oder später, wie die Armaturen aus Aluminium zeigen. Auch die Fliehkraftregler-Imitation hat eine andere Bauart als zuvor.
Obwohl die blaue Farbe an Daniels Maschine wie ein Nachkriegs-Blau aussieht, was möglicherweise der Beleuchtung geschuldet ist, halte ich die Entstehungszeit in der 1. Hälfte der 1930er - nicht zuletzt aufgrund des orangen Kontrollzettels - für wahrscheinlicher.
Daniel, vielleicht findest Du noch das Anleitungsheft Nr. 72, das der Maschine einst beigelegen hat. In den 1930er Jahren gab es nur zwei Ausgaben:
- März 1930, 56 Seiten, Auflage 20.000 Stück,
- Mai 1936, 48 Seiten, Auflage 8.000 Stück,
die zumindest eine grobe zeitliche Einordnung in die erste oder zweite Hälfte 1930er Jahre erlauben würden.
Die stark reduzierte Auflagenhöhe der späteren Ausgabe deutet auf ein nachlassendes Interesse der Käuferschaft hin, aus welchen Gründen auch immer. Das macht einen vergleichsweise hohen Lagerbestand am Ende des Krieges durchaus plausibel.
Auch die Annahme, daß die zuletzt aus kriegswirtschaftlichen Gründen verwendeten Aluminium-Armaturen nach dem Krieg für die noble Kundschaft durch noch vorhandene Ersatzteile in besserer Ausführung ersetzt wurden, ist nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen.
Gruß
Norbert
@Vaute:
Was mir nach Absenden noch aufgefallen ist: die von Dir gezeigte Maschine hat einen Wulst am Kessel, was auf eine Ausführung der frühen 1920er Jahre hindeutet. Diese Maschinen hatten aber keine Fliehkraftregler-Imitation, außerdem war der Schieberkasten außen und die Kurbelwelle über der Kesselmitte angeordnet. Der Kessel mit Wulst wurde relativ bald (1921?) geändert und durch einen glattwandigen mit weniger Siederohren ersetzt.
Deine Maschine trägt jedoch das Maschinenbett der Folge-Ausführung, die erst einige Jahre danach erschien. Kann es ein, daß es sich um einen umgebauten Verwandlungsmotor mit altem Kessel, aber neuem Maschinenbett handelt?
.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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vaute
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Re: Verwandlungsmotor 401/402
Entgegenung zu
@Vaute:
Was mir nach Absenden noch aufgefallen ist: die von Dir gezeigte Maschine hat einen Wulst am Kessel, was auf eine Ausführung der frühen 1920er Jahre hindeutet. Diese Maschinen hatten aber keine Fliehkraftregler-Imitation, außerdem war der Schieberkasten außen und die Kurbelwelle über der Kesselmitte angeordnet. Der Kessel mit Wulst wurde relativ bald (1921?) geändert und durch einen glattwandigen mit weniger Siederohren ersetzt.
Deine Maschine trägt jedoch das Maschinenbett der Folge-Ausführung, die erst einige Jahre danach erschien. Kann es ein, daß es sich um einen umgebauten Verwandlungsmotor mit altem Kessel, aber neuem Maschinenbett handelt?
Lieber Norbert,
da magst du richtig liegen, aber, wie Du weißt, sind bei Übergängen - wie bei den Verpackungen auch - "Mischytpen" entstanden. Gut möglich, dass es sich bei meiner im Dialog hier gezeigten 402 um eine Maschine handelt, die um 1921 in diese Änderungszeit gefallen ist: ich habe jedenfalls nicht daran 'rumgeschraubt. Die andere 402 von mir - als Modell 1153 Dampflokomobile verbaut - entspricht übrigens im Farbschema jener Deines vorigen Beitrags.
Und von solch einer 402 - nagelneu - und lt. Märklin-Insider Nachkriegsproduktion (vielleicht aus den letzten vorhandenen Komponenten?) baute ich für besagten Göppinger Weinhändler zum ersten Mal die Lokomobile nach dem Märklin Handbuch MOTOREN von 1935/36.
Gruß vaute
@Vaute:
Was mir nach Absenden noch aufgefallen ist: die von Dir gezeigte Maschine hat einen Wulst am Kessel, was auf eine Ausführung der frühen 1920er Jahre hindeutet. Diese Maschinen hatten aber keine Fliehkraftregler-Imitation, außerdem war der Schieberkasten außen und die Kurbelwelle über der Kesselmitte angeordnet. Der Kessel mit Wulst wurde relativ bald (1921?) geändert und durch einen glattwandigen mit weniger Siederohren ersetzt.
Deine Maschine trägt jedoch das Maschinenbett der Folge-Ausführung, die erst einige Jahre danach erschien. Kann es ein, daß es sich um einen umgebauten Verwandlungsmotor mit altem Kessel, aber neuem Maschinenbett handelt?
Lieber Norbert,
da magst du richtig liegen, aber, wie Du weißt, sind bei Übergängen - wie bei den Verpackungen auch - "Mischytpen" entstanden. Gut möglich, dass es sich bei meiner im Dialog hier gezeigten 402 um eine Maschine handelt, die um 1921 in diese Änderungszeit gefallen ist: ich habe jedenfalls nicht daran 'rumgeschraubt. Die andere 402 von mir - als Modell 1153 Dampflokomobile verbaut - entspricht übrigens im Farbschema jener Deines vorigen Beitrags.
Und von solch einer 402 - nagelneu - und lt. Märklin-Insider Nachkriegsproduktion (vielleicht aus den letzten vorhandenen Komponenten?) baute ich für besagten Göppinger Weinhändler zum ersten Mal die Lokomobile nach dem Märklin Handbuch MOTOREN von 1935/36.
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Georg
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Re: Verwandlungsmotor 401/402
Ich bin ja bei geschichtlichen Themen eher ein Anhänger von nachprüfbaren Fakten als von Erzählungen nach dem Hörensagen.
Daher zum Abschluss ein harter Fakt: Der Verwandlungsmotor wurde für Märklin am 16. April 1919 patentiert.
Dazu eine Anmerkung: als neu wurden von Märklin die Merkmale geschützt, die in den Ansprüchen 1 bis 5 nach dem "... gekennzeichnet ..." stehen.
.
Daher zum Abschluss ein harter Fakt: Der Verwandlungsmotor wurde für Märklin am 16. April 1919 patentiert.
Dazu eine Anmerkung: als neu wurden von Märklin die Merkmale geschützt, die in den Ansprüchen 1 bis 5 nach dem "... gekennzeichnet ..." stehen.
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Grüße
Georg
Ich schraube, also bin ich.
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Re: Verwandlungsmotor 401/402
Hallo,
Fa. Vilesco produziert und verkauft Spielzeugdampfmaschinen. Frage, könnte eine Nachproduktion des Verwandlungsmotorchen von aktuellen technischen Sicherheitsregeln her verkauft werden? Gebrauchsmuster, Urheberrecht nicht berücksichtigt.
Grüsse
Fa. Vilesco produziert und verkauft Spielzeugdampfmaschinen. Frage, könnte eine Nachproduktion des Verwandlungsmotorchen von aktuellen technischen Sicherheitsregeln her verkauft werden? Gebrauchsmuster, Urheberrecht nicht berücksichtigt.
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Re: Verwandlungsmotor 401/402
Hallo Wolfgang,
Wilesco Dampfmaschinen würde ich nicht nehmen - die passen nicht zum Metallbaukasten wegen fehlender Löcher im Grundgestell.
Aber es gibt noch Dampfmaschinen, die gut zum Märklin -/ Meccano-Metallbaukasten passen.
http://www.kleinemeier-modellbau.de/ verkauft Dampfmaschinen, die den Vorkriegs-Dampfmaschinen von Meccano nachempfunden sind. Vor allem mit passendem Lochraster im Gestell.
Zu dem Märklin Patent des Verwandlungsmotors: das ist längst tot. Den Verwandlungsmotor nachzubauen ist daher möglich, jedoch sollte "Märklin" nicht draufstehen.
Wilesco Dampfmaschinen würde ich nicht nehmen - die passen nicht zum Metallbaukasten wegen fehlender Löcher im Grundgestell.
Aber es gibt noch Dampfmaschinen, die gut zum Märklin -/ Meccano-Metallbaukasten passen.
http://www.kleinemeier-modellbau.de/ verkauft Dampfmaschinen, die den Vorkriegs-Dampfmaschinen von Meccano nachempfunden sind. Vor allem mit passendem Lochraster im Gestell.
Zu dem Märklin Patent des Verwandlungsmotors: das ist längst tot. Den Verwandlungsmotor nachzubauen ist daher möglich, jedoch sollte "Märklin" nicht draufstehen.
Grüße
Georg
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Re: Verwandlungsmotor 401/402
Hallo
irgendwer erinnert sich bestimmt auch noch an den funktionellen 40x Nachbau mit drehbaren Brenner auf Wileskobasis. Ich glaube die wurde über Spielwaren Emmert vertrieben. Ich hab leider bis jetzt noch keine Informationen wiedergefunden.
Aber möglicherweise hat jemand noch Bilder davon.
irgendwer erinnert sich bestimmt auch noch an den funktionellen 40x Nachbau mit drehbaren Brenner auf Wileskobasis. Ich glaube die wurde über Spielwaren Emmert vertrieben. Ich hab leider bis jetzt noch keine Informationen wiedergefunden.
Aber möglicherweise hat jemand noch Bilder davon.
Gruß
Uwe aus D-67433 NW
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Re: Verwandlungsmotor 401/402
Hallo,
der Verwandlungsmotor ist im September 1947 nicht mehr im Katalogprogramm "Die neuen MÄRKLIN Metall-Baukasten" enthalten.
Er erscheint im September 1947 auch nicht mehr in der letzten Preisliste für den (Vorkriegs-) Katalog D 16.
Der Katalog D 47 kommt (trotz des symbolisch im Dezember 1947 angehaltenen Impressums) erst im Februar 1948 heraus, die französische Ausgabe im März 1948 und die englische im September 1948.
(vergl. Bodo Schenck, Märklin zwischen 1930 und 1949 - Ein Beitrag zur Geschichte der Darstellung des Spielwaren- Angebotes in schweren Zeiten, Vortrag am 2. HTS-Forum 2022)
Viele Grüße,
Bodo
der Verwandlungsmotor ist im September 1947 nicht mehr im Katalogprogramm "Die neuen MÄRKLIN Metall-Baukasten" enthalten.
Er erscheint im September 1947 auch nicht mehr in der letzten Preisliste für den (Vorkriegs-) Katalog D 16.
Der Katalog D 47 kommt (trotz des symbolisch im Dezember 1947 angehaltenen Impressums) erst im Februar 1948 heraus, die französische Ausgabe im März 1948 und die englische im September 1948.
(vergl. Bodo Schenck, Märklin zwischen 1930 und 1949 - Ein Beitrag zur Geschichte der Darstellung des Spielwaren- Angebotes in schweren Zeiten, Vortrag am 2. HTS-Forum 2022)
Viele Grüße,
Bodo
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Georg
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Re: Verwandlungsmotor 401/402
Eugen & Karl hat geschrieben: ↑23.04.2025 09:18 (vergl. Bodo Schenck, Märklin zwischen 1930 und 1949 - Ein Beitrag zur Geschichte der Darstellung des Spielwaren- Angebotes in schweren Zeiten, Vortrag am 2. HTS-Forum 2022)
Hallo Bodo,
vielen Dank für die Ergänzung.
Die Märklin Kataloge sind mir bekannt, aber wie komme ich an den oben genannten Vortrag?
Kannst Du bitte den Link dazu veröffentlichen?
Grüße
Georg
Ich schraube, also bin ich.
Georg
Ich schraube, also bin ich.