Hallo Märklin Freunde,
kürzlich habe ich eine sehr gut erhaltenen Klappdeckelschachtel für den 1924 eingeführten 5 x 7 Loch großen Elektromotor No. 301 erwerben können. Außer einem Widerstand No. 368 enthielt diese Kasten keine Einzelteile, jedoch waren die Pappschachtel für Schrauben und Kleinteile, sowie die Päsentationspappe für die Zahnräder und deren Klauenkupplungen dabei.
Da ich vor einem halben Jahr zu einem passenden E-Motor gekommen war (siehe hier: viewtopic.php?p=2822#p2822), beschloß ich den Kasten zu vervollständigen.
Zum Glück hatte ich bereits einen passenden Anschluß-Stöpsel No. 385, ein zweiadriges Textilkabel von 3 m Länge aus dieser Zeit, sowie originale Stecker und Buchsen, um daraus das Anschlußkabel No. 311 herstellen zu können.
Schrauben, Kleinteile, die notwendigen Zahnräder - darunter auch das seltene 96Z Zahnrad No. 31 - waren ohnehin vorhanden. Ein besonderer Glücksfall hatte mir auf unserem Jahrestreffen 2021 das genau zu diesem Motor passende Anleitungsheft No. 72 von 1925 (No. 72. 101025) beschert, in dem einige Bauvorschläge wegen der inzwischen eingeführten doppelpoligen Isolieung des Motors als ungültig gekennzeichnet wurden (siehe 12. - 15. Bild in: viewtopic.php?f=8&t=290).
Nach der langen Vorrede nun die Bilder.
. Kasten No. 301 Elektro-Motor mit den Maßen 280 mm x 180 mm x 105 mm (B x T x H).
Das Deckelbild mit dem roten/orangen Rand wurde bei den Motoren- / Zusatzkasten zum Teil noch bis 1927 verwendet. Bei den Grund- und Ergängungskasten wurden sie überwiegend bereits 1924 durch ein neues Deckelbild abgelöst.
. Blick in den aufgeklappten Kasten No. 301. Bei dem geringen Inhalt sieht er naturgemäß sehr aufgeräumt / übersichtlich aus.
Kabel und sonstige Teile werden durch die Pappe mit den Zahnrädern verdeckt.
. 1926 kostete dieser Kasten 36 RM, das sind 4 RM weniger, als für einen Grundkasten No. 4 bezahlt werden mußte.
. Hier ist der gesamte Inhalt des Kastens No. 301 bis auf ein 50 cm langes einadriges Abzweigkabel No. 313 zu sehen, das noch im Zulauf ist.
Die rot gekennzeichneten Stecker / Buchsen dienen der Sicherheit. Dazu muß der rote Steckerstift in das die Netzspannung (Phase) führende Loch der Steckdose eingesteckt werden, das durch eien Polprüfung zu bestimmen ist. Wenn die zugehörige rote Buchse des Widerstands-Anschlusses auf den rot gekennzeichneten Stift des Widerstands gesteckt wird, liegt die Phase an einem Pol des Drehschalters an.
Erst beim Einschalten dieses Schalters wird die Phase mit dem Mittenanschluß der Widerstands-Lampe verbunden und über diese mit der auf den Motoranschluß gesteckten roten Buchse verbunden.
Diese Verkabelung stellt sicher, daß der Nulleiter des Netzanschlusses mit dem Gehäuse nicht doppelpolig isolierter Motoren verbunden ist und somit eine Berührung desselben oder des mit ihm verschraubten Modells keine Gefahr darstellt.
. Blick auf die Seite 46 des zugehörigen Anleitungsheftes No. 72 mit der Einstempelung:
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„UNGÜLTIG“ DA MOTOR
JETZT DOPPELPOLIG ISOLIERT
.JETZT DOPPELPOLIG ISOLIERT
Das heißt in praxi: der jetzt isolierte Motor-Anschluß muß über ein separates Kabel mit Masse oder dem 2. Pol der Stromquelle verbunden werden.
Gruß
Norbert
P.S.: Im folgenden Beitrag werden noch einige Bilder vom Widerstand No. 368 und dem Betrieb des Motors am Stromnetz gezeigt.
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