In der MÄRKLIN Metallbaukasten Preisliste M311, gültig ab dem 1. März 1931, erschienen erstmalig die Bauteile
- Nr. 131 F und Nr. 131 S, Lagerplatte, aufgebogen für RM 0,25 das Stück
- Nr. 131aF und Nr. 131aS, Lagerplatte, flach für RM 0,20 das Stück
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Neue Metallbaukasten-Bauteile von 1931
Man könnte vermuten, daß dieses Teil als Reaktion auf den Versuch der Firma MECCANO, in Deutschland noch einmal Fuß zu fassen, eingeführt worden ist, denn diese hatte bereits zehn Jahre zuvor das vergleichbare Trunnion in ihr Sortiment aufgenommen:
. (Quelle: www.NzMeccano.com/126)
Interessant ist auch, daß Märklin das Numerierungsschema von Meccano übernommen hat:
die einfache Nummer 126 (131) für das aufgebogene Teil, die erweiterte Nummer 126a (131a) für das flache Teil, das fertigungstechnisch zuvor entsteht.
Das folgende Bild zeigt die Varianten dieser Lagerplatten, die Märklin im Laufe der Zeit auf den Markt brachte:
. Varianten der MÄRKLIN Lagerplatten Nr. 131 und 131a im Laufe der Zeit
Die obere Reihe zeigt die Ausführungen der abgebogenen, die untere die der flachen Lagerplatten.
Teil Nr. 11633 mit schrägen weißen Streifen wird in den Listen als 'Warnschild' bezeichnet. Dessen Rückseite ist einheitlich orange.
Fett gedruckte Zahlen sind die zugehörigen Teilenummern, kursive Jahreszahlen geben die Zeiträume an, in denen die betreffenden Varianten aktuell waren.
Da die Lagerplatten bis 1941 nur als Spezialteile erhältlich waren - d.h. sie waren in keinem Baukasten enthalten - sind beide Ausführungen, schwarz und dunkelrot, nur sehr selten anzutreffen.
Ab 1947 wurden diese Teile den Baukasten standardmäßig beigegeben:
- Bereits der kleinste Kasten Nr.99 enthielt zwei abgewinkelte Lagerplatten Nr. 131.
- Mit dem Kasten Nr. 101 kamen zwei flache Lagerplatten Nr. 131a hinzu.
- Der größte Kasten Nr. 105 enthielt von beiden Teilen je sechs Stück.
1954 änderte sich das Aussehen dieser Platten: die sechseckige Öffnung (das 'Häuschen'), die wohl zwei schräge Streben andeuten sollten, wurde durch ein schmales Rechteck abgelöst.
Das Lochmuster der Lagerplatten weist einige Besonderheiten auf, die meist erst beim Versuch, ein im Mittenbereich befindliches Loch nutzen zu wollen, unangenehm auffallen. Das folgende Bild zeigt die zugehörigen Maße:
. Bemaßte Lagerplatte, flach.
Welche Überlegungen zu diesem Lochmuster geführt haben, sind mir bis heute verborgen geblieben.
Besonders unangenehm ist mir gelegentlich aufgefallen, daß die drei Löcher in der zweiten Reihe von unten nicht miteinander fluchten.
Vielleicht hat ja jemand eine plausible Erklärung für Sinn und Zweck dieser Anordnung.
Bemerkung:
- 12,7 mm = 1/2" = normaler Lochabstand bei Märklin & Meccano
- 6,35 mm = 1/4" = halber Lochabstand
Norbert
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