Frühsommerloch-Thema: Autoreparatur in Polen
Verfasst: 23.05.2025 10:42
Hallo Zusammen,
nach 2 1/2 Jahren konnten wir jetzt endlich unser Auto reparieren lassen - und zwar in Polen.
Hintergrund:
Im Oktober 2022 waren wir auf der Fahrt nach Bebra mit einem vollständigen Kühlmittelverlust liegengeblieben.
Da dieses Auto weder eine Überwachung des Kühlmittelstands hat noch eine Warnung bei Überhitzung ausgibt, bemerkt man einen Kühlmittelverlust u. U. erst dann, wenn bereits der Motor im wahrsten Sinne des Wortes einen "Knacks" hat.
Der von einem beweglichen Teil der Gangschaltung durchgescheuerte Kühlerschlauch (!) konnte provisorisch repariert werden und wurde später durch ein Neuteil ersetzt.
Seit diesem Vorfall zeigten sich Symptome, die auf eine defekte ZKD oder gar einen Riss im Zylinderkopf hindeuteten (Kühlmittelverlust und "Aufpumpen" des Kühlsystems) - Tendenz zunehmend.
Bei mehreren Werkstätten und Motor-Instandsetzern hatte ich eine Reparatur angefragt, interessiert war aber niemand. Im Gegenteil - bei Ford konnte man sich noch nichtmal dazu herablassen, auf schriftliche Anfragen überhaupt zu reagieren.
In D hat man es offenbar nicht mehr nötig, seinen eigenen Murks zu reparieren - Dummschwätzerei über Nachhaltigkeit ist ja auch viel einfacher.
Fahrzeuge mit einem solchen Schaden gehen üblicherweise in den Export und werden dort repariert, wo man es noch will und/oder kann und wo es noch bezahlbar ist.
Da ich ein Auto mit einer Laufleistung von deutlich unter 100 000 km in einem ansonsten einwandfreien Zustand keinesfalls "kampflos" hergeben wollte, bin ich irgendwann darauf gekommen, den Motor im osteuropäischen Ausland reparieren zu lassen.
Die Wahl fiel auf einen Anbieter in Polen.
Er hatte in D studiert und als Prüfingenieur gearbeitet und vermittelt KFZ-Reparaturen an spezialisierte Betriebe in Polen.
Der KVA war seriös und der Preis akzeptabel, vor allem aber erfolgte die Kommunikation in deutscher Sprache.
Nach längerer Korrespondenz zu den Details sind wir Anfang Mai schließlich nach Gorzow Wlkp. gefahren, ca. 140 km östlich von Berlin.
Klar, eine solche Aktion birgt natürlich das Risiko, 2000 bis 3000 Euro "in den Sand zu setzen" - z. B. dann, wenn der Motorblock gerissen sein sollte. Dieses Risiko muss man eingehen wollen.
Wenn man während der 2 bis 3 Wochen dauernden Reparatur nicht nach Hause fahren will, dann kommen Kosten für Unterkunft und Mietwagen hinzu - auch dazu muss man bereit sein.
Wir haben den Aufenthalt für eine ausgiebige Rundreise durch das westliche Polen genutzt. Auf Hin- und Rückweg haben wir Freunde besucht, die wir seit langer Zeit nicht mehr gesehen hatten, und in einer Dorfkneipe irgenwo im Nirgendwo konnten wir auch noch an einer stimmungsvollen Tanzveranstaltung teilnehmen. So gesehen war diese Aktion unsere erste "Erlebnisreise" in diesem Jahr.
Über den Stand der Reparatur wurden wir per WhatsApp auf dem Laufenden gehalten.
Letztendlich war nur die ZKD defekt. Der Kopf wurde zerlegt, geprüft, geplant und mit neuen Ventilschaftdichtungen wieder zusammengesetzt.
Der Motor ist zwar jetzt repariert, ein Problem besteht jedoch weiterhin: Es gibt nach wie vor keine Überwachung des Kühlmittelstands.
Ob man bei Ford Willens oder in der Lage wär, sowas nachzurüsten, möchte ich bezweifeln - im Rahmen einer diesbezüglichen Rückrufaktion in 2016 (Aktionsnummer 17S09) hat man es ja auch nicht gemacht. Davon abgesehen wär das auch nicht meine erste Wahl - wer weiß, was nach einem Software-Update alles nicht mehr funktioniert ...
Da der Kühlmittelbehälter aus mehr oder weniger transparentem Kunststoff besteht, denke ich an ein optisches oder kapazitives Verfahren "von außen". Notfalls könnte ich mir vielleicht selbst etwas zusammenstricken, habe dazu aber keine allzu große Lust.
Wenn also jemand eine Idee hat, wie man sowas möglichst einfach machen könnte, dann bin ich für jeden Hinweis dankbar.
Gruß
Hans-Gerd
nach 2 1/2 Jahren konnten wir jetzt endlich unser Auto reparieren lassen - und zwar in Polen.
Hintergrund:
Im Oktober 2022 waren wir auf der Fahrt nach Bebra mit einem vollständigen Kühlmittelverlust liegengeblieben.
Da dieses Auto weder eine Überwachung des Kühlmittelstands hat noch eine Warnung bei Überhitzung ausgibt, bemerkt man einen Kühlmittelverlust u. U. erst dann, wenn bereits der Motor im wahrsten Sinne des Wortes einen "Knacks" hat.
Der von einem beweglichen Teil der Gangschaltung durchgescheuerte Kühlerschlauch (!) konnte provisorisch repariert werden und wurde später durch ein Neuteil ersetzt.
Seit diesem Vorfall zeigten sich Symptome, die auf eine defekte ZKD oder gar einen Riss im Zylinderkopf hindeuteten (Kühlmittelverlust und "Aufpumpen" des Kühlsystems) - Tendenz zunehmend.
Bei mehreren Werkstätten und Motor-Instandsetzern hatte ich eine Reparatur angefragt, interessiert war aber niemand. Im Gegenteil - bei Ford konnte man sich noch nichtmal dazu herablassen, auf schriftliche Anfragen überhaupt zu reagieren.
In D hat man es offenbar nicht mehr nötig, seinen eigenen Murks zu reparieren - Dummschwätzerei über Nachhaltigkeit ist ja auch viel einfacher.
Fahrzeuge mit einem solchen Schaden gehen üblicherweise in den Export und werden dort repariert, wo man es noch will und/oder kann und wo es noch bezahlbar ist.
Da ich ein Auto mit einer Laufleistung von deutlich unter 100 000 km in einem ansonsten einwandfreien Zustand keinesfalls "kampflos" hergeben wollte, bin ich irgendwann darauf gekommen, den Motor im osteuropäischen Ausland reparieren zu lassen.
Die Wahl fiel auf einen Anbieter in Polen.
Er hatte in D studiert und als Prüfingenieur gearbeitet und vermittelt KFZ-Reparaturen an spezialisierte Betriebe in Polen.
Der KVA war seriös und der Preis akzeptabel, vor allem aber erfolgte die Kommunikation in deutscher Sprache.
Nach längerer Korrespondenz zu den Details sind wir Anfang Mai schließlich nach Gorzow Wlkp. gefahren, ca. 140 km östlich von Berlin.
Klar, eine solche Aktion birgt natürlich das Risiko, 2000 bis 3000 Euro "in den Sand zu setzen" - z. B. dann, wenn der Motorblock gerissen sein sollte. Dieses Risiko muss man eingehen wollen.
Wenn man während der 2 bis 3 Wochen dauernden Reparatur nicht nach Hause fahren will, dann kommen Kosten für Unterkunft und Mietwagen hinzu - auch dazu muss man bereit sein.
Wir haben den Aufenthalt für eine ausgiebige Rundreise durch das westliche Polen genutzt. Auf Hin- und Rückweg haben wir Freunde besucht, die wir seit langer Zeit nicht mehr gesehen hatten, und in einer Dorfkneipe irgenwo im Nirgendwo konnten wir auch noch an einer stimmungsvollen Tanzveranstaltung teilnehmen. So gesehen war diese Aktion unsere erste "Erlebnisreise" in diesem Jahr.
Über den Stand der Reparatur wurden wir per WhatsApp auf dem Laufenden gehalten.
Letztendlich war nur die ZKD defekt. Der Kopf wurde zerlegt, geprüft, geplant und mit neuen Ventilschaftdichtungen wieder zusammengesetzt.
Der Motor ist zwar jetzt repariert, ein Problem besteht jedoch weiterhin: Es gibt nach wie vor keine Überwachung des Kühlmittelstands.
Ob man bei Ford Willens oder in der Lage wär, sowas nachzurüsten, möchte ich bezweifeln - im Rahmen einer diesbezüglichen Rückrufaktion in 2016 (Aktionsnummer 17S09) hat man es ja auch nicht gemacht. Davon abgesehen wär das auch nicht meine erste Wahl - wer weiß, was nach einem Software-Update alles nicht mehr funktioniert ...
Da der Kühlmittelbehälter aus mehr oder weniger transparentem Kunststoff besteht, denke ich an ein optisches oder kapazitives Verfahren "von außen". Notfalls könnte ich mir vielleicht selbst etwas zusammenstricken, habe dazu aber keine allzu große Lust.
Wenn also jemand eine Idee hat, wie man sowas möglichst einfach machen könnte, dann bin ich für jeden Hinweis dankbar.
Gruß
Hans-Gerd