Der STABIL Verladekran der 1930er Jahre
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Norbert
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Der STABIL Verladekran der 1930er Jahre
.
Dieser Beitrag befaßt sich mit der öffentlichen Aufmerksamkeit, die der deutschen Spielzeugindustrie während der ersten Jahre nach Ernennung von Adolf Hiltler zum Reichskanzler zuteil wurde. Als Beispiel dafür dient ein mit Walther's Stabil konstruierter Verladekran, der dazu ausersehen war, als ein Symbol deutscher Erfindungs- und Schaffenskraft zu dienen.
Da es in diesem Forum keinen Themenbereich gibt, der sich mit historischen Entwicklungen und Gegebenheiten befaßt, habe ich den Beitrag wegen dieses Beispiels in der Rubrik »STABIL Metallbaukasten« eingeordnet.
Weihnachten 1934: Erstmalige Vorstellung des Krans
Am 19. Dezember 1934 erschien in den RTA-Nachrichten der Aufsatz »Vom Spielzeug zum Modell« von Dipl.-Ing. Otto Bang-Kaup. Bevor ich diesen Aufsatz hier veröffentliche möchte ich etwas zu dieser Zeitschrift und dem Verfasser bemerken.
Die RTA-Nachrichten (RTA = Reichsgemeinschaft Technisch-Wissenschaftliche Arbeit) ist die 1934 auf behördliche Anordnung umbenannte Fortsetzung der 1921 gegründeten Wochenzeitschrift VDI-Nachrichten (VDI = Verein Deutscher Ingenieure), die bis dahin das Mitteilungsblatt für den Verband Technisch-Wissenschaftlicher Vereine war, der nun in RTA umbenannt worden war.
. Bild 01: Diese Mitteilung aus dem letzten Heft der VDI-Zeitschrift des Jahres 1933 zeigt, daß die RTA-Mitglieder zunächst nicht der DAF (DAF = Deutsche Arbeitsfront) beitreten mußten.
Die im Text erwähnte NSBO bezeichnet die Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation, die ab Mai 1933 an Stelle der verbotenen Gewerkschaften die Arbeiter vertreten sollte. Bereits 1935 wurde die NSBO zugunsten der DAF aufgelöst.
. Bild 02: Titel der Wochenzeitschrift RTA-Nachrichten
Wie die Liste der Verbandsmitglieder zeigt, gehören inzwischen deutlich mehr Vereine und Organisationen der RTA an, als noch vor einem Jahr, als obige Mitteilung veröffentlicht wurde. 1935 wurde diese Zeitschrift in Rundschau Technischer Arbeit und 1938 ein weiteres Mal in Rundschau Deutscher Technik umbenannt.
Der in den gezeigten Papieren erwähnte Dr.-Ing. Fritz Todt war ab 1933 Generalinspekteur für das deutsche Straßenwesen und als solcher zunächst verantwortlich für den Bau der Reichsautobahnen und schon bald für das gesamte Bauwesen Deutschlands. 1938 gründete er zur Errichtung des Westwalls die Organisation Todt (OT), eine Armee von Arbeitskräften, die später u.a. auch die U-Boot Bunker in Frankreich errichtete. Todt starb 1942 bei einem Flugzeugunfall, sein Nachfolger wurde Albert Speer.
. Bild 03: Das ist der Autor des nachstehend gezeigten RTA-Artikels, Otto Eduard Bang-Kaup.
Er wurde am 24. April 1900 in Leuven/Belgien geboren und hatte bereits während seines Elektrotechnik-Studiums - vermutlich als Praktikant - Verbindung zur Firma Märklin. Die gelegentlich kolportierte Geschichte, Bang-Kaup habe an einem von Märklin ausgeschriebenen Metallbaukasten-Modell Wettbewerb teilgenommen und so den Kontakt zu dieser Firma hergestellt, stellt sich bei näherem Hinsehen als reine Erfindung heraus:
1. gibt es keine Hinweise darauf, daß Märklin je einen solchen Wettbewerb ausgeschrieben hat
2. bei Übernahme des Meccano Baukastens durch Märklin war Bang-Kaup 17 Jahre, bei Einführung des Märklin Metallbaukastens 19 Jahre alt. Damit gehörte er zwar noch zur angesprochenen Zielgruppe, aber es ist sehr unwahrscheinlich, daß deutsche Metallbaukasten zu dieser Zeit in Belgien verfügbar waren.
Tatsache hingegen ist, daß Bang-Kaup 1929 als junger Diplom-Ingenieur bei Märklin eintrat, Entwicklungsleiter wurde und die von ihm gegründete Märklin Entwicklungsabteilung leitete. Über 60 Patente, in der Mehrzahl den Bereich der elektrischen Modelleisenbahn beteffend, wurden ihm allein oder gemeinsam mit Märklin Kollegen erteilt.
Leider ist Bang-Kaup mit 50 Jahren auf der Fahrt zur Nürnberger Spielzeugmesse 1951 bei einem Autounfall tödlich verunglückt.
. Bild 04: Die in diesem Artikel ausführlich vorgestellten Beispiele stammen unmittelbar aus Bang-Kaups Arbeitbereich Modelleisenbahn.
Daneben werden nur noch kurz Dampf-, Heißluft- und Verbrennermotoren, sowie Kriegsspielzeug erwähnt.
Der aufmerksame und kundige Betrachter erkennt sofot, daß dieser Kran nicht mit dem Märklin Metallbaukasten, sondern mit Walther's Stabil errichtet wurde. Besonders deutlich wird dies an den gelochten Blechen Nr. 43 am Schiffsmodell und dem Lastwagen.
Es wurden aber auch speziell angefertigte Teile verbaut. So sind die schrägen, 63 Loch langen Zugstreben oberhalb des Brückenteils offenbar aus einem Stück, denn es sind keine Schrauben erkennbar, die beim Verlängern kürzerer Lochbänder gebraucht würden.
. Bild 05: Diese Bilder auf der nächsten Seite gehören ebenfalls zum Beitrag der Vorseite. Erstaunlich ist, daß von den insgeamt neun Bildern drei Metallbaukastenmotive zeigen, obwohl das Wort Metallbaukasten nirgendwo im Text vorkommt.
Ich gehe davon aus, daß Bang-Kaup nur die Bilder 2, 5, 6 und 7 geliefert hat und die anderen von der RTA-Redaktion ausgewählt wurden, denn ich kann mir nicht vorstellen, daß der Märklin Entwicklungsleiter irrtümlich oder gar absichtlich ein Konkurrenzprodukt beworben hat.
Während man den beiden Bildern des bekannten Fotografen Dr. Paul Wolff noch einen gewissen Bezug zum Text attestieren kann, ist das bei den drei MBK-Bildern nicht der Fall. Es sieht ganz so aus, als ob die Bilder der Fa. Heller aus Schmalkalden nur ausgewählt wurden, weil der Redakteur seine durch keinerlei aktuelle Entwicklung unterstützte Idee eines elektrischen Schweißgerätes für den MBK äußern wollte.
Leider ist keine Reaktion von Bang-Kaup auf den Artikel bekannt, sie würde sicher einiges klarstellen. Tatsache ist aber wohl, daß es nie wieder einen ähnlichen Beitrag von ihm gegeben hat.
Bemerkungen zum Stabil Kranmodell:
. Bild 06: Da das Bild eines Metallbaukasten-Krans von der ersten Seite reichlich klein ist, wird es hier noch einmal vergrößert gezeigt.
Technisch gesehen ist dieses Kranmodell eine Fehlkonstruktion, denn eine solche Verladebrücke hat immer nur ein starr mit der Brücke vebundenes Stützenpaar. Das zweite Stützenpaar ist als oben drehbare Pendelstütze ausgebildet, damit sich temperaturbedingte Längenänderungen der Brücke nicht auf die Spurweite der Laufräder übertragen.
Nicht nur durch die zwei gleichen breiten Stützenpaare, sondern auch weil die Brückenlänge (= Abstand zwischen den Stützenpaaren) im Vergleich zur Kragarmlänge deutlich zu kurz ist, wirkt der Kran unproportioniert.
Die Frage, welches Vorbild dem Stabil-Modell zugrundeliegt, kann leicht beantwortet werden: aus dem oben genannten Grund kann es keinen solchen Kran geben.
Aber es gibt Verladekrane, von denen der Stabil-Konstrukteur gewisse Merkmale für sein Modell übernommen haben könnte. Dazu gehören vor allem die schrägen, von einer Art Abspannmast ausgehenden Zugstreben, welche einen Teil der Belastungen des Kragarmes auf den hinteren Bereich der Brücke übertragen. Dazu zwei Bildbeispiele:
. Bild 07: 1913 DEMAG, Der Industrie-Hafen, Seite 94. Die Verladebrücke erweckt den Eindruck, als sei der Kragarm über den Gleisen nachträglich durch eine leichtere Konstruktion verlängert worden, wodurch ein zusätzliches Tragwerk erforderlich wurde.
Aus dieser Verladebrücke erhält man das Stabil-Modell durch Kürzen des Brückenteils auf etwa die Hälfte und Anbau eines zweiten, baugleichen Stützenpaares an dieser Stelle.
. Bild 08: Ab 1927 errichtete die DEMAG (mechanischer Teil) zusammen mit der BBC (elektrische Ausrüstung) für die Firma N. V. Thomsen's Havenbedrijf in Rotterdam acht nahezu baugleiche Verladeanlagen zur Entladung von Kohlefrachtern. Die seeseitigen Kragarme der Anlagen sind nach oben klappbar, um Aufbauten und Masten verholender Schiffe nicht im Wege zu sein. Die Zugstreben, welche die Klapparme in waagrechter Position halten, falten sich beim Hochwinden der Ausleger zusammen.
Obwohl das Stabil-Modell eine gewisse Ähnlichkeit mit diesen Verladebrücken aufweist, ist es nur schwer vorstellbar, daß sich der Stabil Konstrukteur davon hat inspirieren lassen.
Der Stabil-Kran auf der Weltausstellung 1937 in Paris
Vom 25. Mai bis zum 25. November 1937 fand in Paris eine »kleine« Weltausstellung Internationale Ausstellung von Künsten und Techniken der Modene statt.
. Bild 09: Der deutsche »Pavillon«, links im Bild, genannt Deutsches Haus, wurde außen von Albert Speer und innen von Woldemar Brinkmann gestaltet.
. Bild 10: Grundriß des Deutschen Hauses, links der Eingang durch den 55 m hohen Turm in die daran anschließende 140 m lange, 22 m breite und 18 m hohe Halle.
Die ausgewählten Exponate der deutschen Industrie und des Kunstgewerbes wurden in Vitrinen beidseitig des Mittelganges ausgestellt.
Im Mittelgang wurden beginnend mit vier Vitrinen, die deutsche Gesteinsarten (?) zeigten, fünf technische Meisterleistungen präsentiert:
- ein Zeiss Refraktor
- ein Weltrekord-Rennwagen von Mercedes-Benz
- das Modell eines KdF-Schiffes
- ein Zeppelin-Motor
- das Stabil Kranmodell
Daß ein Stabil-Modell als Exponat vorgesehen ist, wurde bereits im März 1937 bekannt, denn man konnte in der Zeitschrift Wegweiser für die Spiel-, Galanterie- und Kurzwaren-Industrie (WW) in einem Artikel über Baukästen lesen:
In Metallbaukästen zeigte die Firma Walther & Co.,
Berlin, in ihrem Stabilbaukasten neue sehr wirksame Mo-
delle, von denen übrigens eines (Hafenverladekran) für die
Pariser Weltausstellung ausgesucht wurde. Vor allen Dingen
wurden neue Einbaumöglichkeiten des Uhrwerkmotors ge-
schaffen, so daß man sehr naturgetreue Kraftfahrzeug-
Modelle bauen kann. Der Motor liegt dann regelrecht im
Kühler und so entsteht etwa ein Mannschaftswagen, ein
Flakwagen usw. Wie weit auf Grund dieser Neuerung
durchaus auch in der äußeren Form naturalistische Modelle
möglich sind, zeigt ein „Führerauto“, welches man
auf den ersten Blick als solches erkennt.
Die folgenden Bilder der Ausstellung stammen von Heinrich Hoffmann, Hitlers Fotograf und Reichsbildberichterstatter, der sie auf Postkarten oder in dem von ihm herausgegebenen Stereobild-Album Paris 1937 als alleiniger Rechteinhaber vermarktete.
. Bild 11: Am Tag der Eröffnung steht der Kran inmitten einer dichtgedrängten Menge von Besuchern.
. Bild 12: Die Austellungshalle mit Blick zum Eingang.
Im benachbarten Ausstellungsstand stellt Märklin eine Modelleisenbahnanlage vor.
. Bild 13: Ende des Mittelganges mit mit Treppe zur Empore.
. Bild 14: Ausschnittvergrößerung: der Stabil-Kran inmitten der Besucher.
Im August 1937 erschien in der Deutschen Spielwaren-Zeitung der folgende Artikel:
. Bild 15: Ausstellungsbericht in der DSZ vom August 1937. Dies ist der zusammengeschnittene gesamte Text des Artikels.
Das erste Bild des DSZ-Artikels ist ein Ausschnitt aus Bild 13 und braucht daher nicht noch einmal gezeigt werden.
. Bild 16: Dies ist das zweite Bild des DSZ-Artikels, eine Nahaufnahme des Stabil-Krans.
Bemerkenswert ist, daß beide Bilder des Artikels den Stabil-Kran zeigen, der den Verfasser wohl sehr beeindruckt hat.
Der Stabil-Kran in der Werbung
In den Jahren nach der Pariser Ausstellung wurde der nun weithin bekannte Stabil-Verladekran als zugkräftiges Werbemotiv für die bereits seit langem jährlich ausgeschriebenen Stabil-Wettbewerbe verwendet. Mit diesen Wettbewerben wurde die Jugend aufgerufen, eigene, mit Walther's Stabil konstruierte Modelle bei der Firma einzureichen.
Ein berühmter Teilnehmer ist Konrad Zuse, der 1928 mit 18 Jahren das Modell eines Kohleverladekrans (sic!) eingereicht hatte und dafür eine Ehrenurkunde erhielt. 1941 baute Zuse den Z3, den ersten funktionsfähigen Computer der Welt.
. Bild 17: Aufruf zum Stabil-Wettbewerb 1938
. Bild 18: Aufruf zum Stabil-Wettbewerb 1939
Damit endet die Geschichte dieses bemerkenswerten Modells als Zeitzeuge für die 1930er Jahre, als harmloses Spielzeug für politische und ideologische Zwecke instrumentalisiert wurde.
Nachwort
2015 baute Jürgen Kahlfeldt diesen Kran nach und führte ihn beim Schraubertreffen in Hofheim vor. Leider kenne ich nur Bilder, bei denen der unruhige Hintergrund sehr stört. Da die Freistellung einer solche Fachwerkonstruktion einen enormen Aufwand bedeutet,
habe ich mich entschieden vorerst ein solches Wimmelbild von mir einzustellen. Vielleicht hat ja ein anderer Hofheim-Teilnehmer eine bessere Fotografie, die er hier präsentieren kann.
. Bild 19: Jürgen Kahlfeldts Nachbau des Stabil-Verladekrans auf dem Treffen des Freundeskreis Metallbaukasten 2015 in Hofheim.
Ich bedanke mich bei Jürgen Kahlfeldt, Norwin Rietsch und Werner Sticht für die Unterstützung durch Hinweise, Bilder und Quellen.
Außerdem sehe ich gespannt Euren Kommentaren und zusätzlichen Infomationen und Aspekten entgegen.
Gruß
Norbert
.
Dieser Beitrag befaßt sich mit der öffentlichen Aufmerksamkeit, die der deutschen Spielzeugindustrie während der ersten Jahre nach Ernennung von Adolf Hiltler zum Reichskanzler zuteil wurde. Als Beispiel dafür dient ein mit Walther's Stabil konstruierter Verladekran, der dazu ausersehen war, als ein Symbol deutscher Erfindungs- und Schaffenskraft zu dienen.
Da es in diesem Forum keinen Themenbereich gibt, der sich mit historischen Entwicklungen und Gegebenheiten befaßt, habe ich den Beitrag wegen dieses Beispiels in der Rubrik »STABIL Metallbaukasten« eingeordnet.
Weihnachten 1934: Erstmalige Vorstellung des Krans
Am 19. Dezember 1934 erschien in den RTA-Nachrichten der Aufsatz »Vom Spielzeug zum Modell« von Dipl.-Ing. Otto Bang-Kaup. Bevor ich diesen Aufsatz hier veröffentliche möchte ich etwas zu dieser Zeitschrift und dem Verfasser bemerken.
Die RTA-Nachrichten (RTA = Reichsgemeinschaft Technisch-Wissenschaftliche Arbeit) ist die 1934 auf behördliche Anordnung umbenannte Fortsetzung der 1921 gegründeten Wochenzeitschrift VDI-Nachrichten (VDI = Verein Deutscher Ingenieure), die bis dahin das Mitteilungsblatt für den Verband Technisch-Wissenschaftlicher Vereine war, der nun in RTA umbenannt worden war.
. Bild 01: Diese Mitteilung aus dem letzten Heft der VDI-Zeitschrift des Jahres 1933 zeigt, daß die RTA-Mitglieder zunächst nicht der DAF (DAF = Deutsche Arbeitsfront) beitreten mußten.
Die im Text erwähnte NSBO bezeichnet die Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation, die ab Mai 1933 an Stelle der verbotenen Gewerkschaften die Arbeiter vertreten sollte. Bereits 1935 wurde die NSBO zugunsten der DAF aufgelöst.
. Bild 02: Titel der Wochenzeitschrift RTA-Nachrichten
Wie die Liste der Verbandsmitglieder zeigt, gehören inzwischen deutlich mehr Vereine und Organisationen der RTA an, als noch vor einem Jahr, als obige Mitteilung veröffentlicht wurde. 1935 wurde diese Zeitschrift in Rundschau Technischer Arbeit und 1938 ein weiteres Mal in Rundschau Deutscher Technik umbenannt.
Der in den gezeigten Papieren erwähnte Dr.-Ing. Fritz Todt war ab 1933 Generalinspekteur für das deutsche Straßenwesen und als solcher zunächst verantwortlich für den Bau der Reichsautobahnen und schon bald für das gesamte Bauwesen Deutschlands. 1938 gründete er zur Errichtung des Westwalls die Organisation Todt (OT), eine Armee von Arbeitskräften, die später u.a. auch die U-Boot Bunker in Frankreich errichtete. Todt starb 1942 bei einem Flugzeugunfall, sein Nachfolger wurde Albert Speer.
. Bild 03: Das ist der Autor des nachstehend gezeigten RTA-Artikels, Otto Eduard Bang-Kaup.
Er wurde am 24. April 1900 in Leuven/Belgien geboren und hatte bereits während seines Elektrotechnik-Studiums - vermutlich als Praktikant - Verbindung zur Firma Märklin. Die gelegentlich kolportierte Geschichte, Bang-Kaup habe an einem von Märklin ausgeschriebenen Metallbaukasten-Modell Wettbewerb teilgenommen und so den Kontakt zu dieser Firma hergestellt, stellt sich bei näherem Hinsehen als reine Erfindung heraus:
1. gibt es keine Hinweise darauf, daß Märklin je einen solchen Wettbewerb ausgeschrieben hat
2. bei Übernahme des Meccano Baukastens durch Märklin war Bang-Kaup 17 Jahre, bei Einführung des Märklin Metallbaukastens 19 Jahre alt. Damit gehörte er zwar noch zur angesprochenen Zielgruppe, aber es ist sehr unwahrscheinlich, daß deutsche Metallbaukasten zu dieser Zeit in Belgien verfügbar waren.
Tatsache hingegen ist, daß Bang-Kaup 1929 als junger Diplom-Ingenieur bei Märklin eintrat, Entwicklungsleiter wurde und die von ihm gegründete Märklin Entwicklungsabteilung leitete. Über 60 Patente, in der Mehrzahl den Bereich der elektrischen Modelleisenbahn beteffend, wurden ihm allein oder gemeinsam mit Märklin Kollegen erteilt.
Leider ist Bang-Kaup mit 50 Jahren auf der Fahrt zur Nürnberger Spielzeugmesse 1951 bei einem Autounfall tödlich verunglückt.
. Bild 04: Die in diesem Artikel ausführlich vorgestellten Beispiele stammen unmittelbar aus Bang-Kaups Arbeitbereich Modelleisenbahn.
Daneben werden nur noch kurz Dampf-, Heißluft- und Verbrennermotoren, sowie Kriegsspielzeug erwähnt.
Der aufmerksame und kundige Betrachter erkennt sofot, daß dieser Kran nicht mit dem Märklin Metallbaukasten, sondern mit Walther's Stabil errichtet wurde. Besonders deutlich wird dies an den gelochten Blechen Nr. 43 am Schiffsmodell und dem Lastwagen.
Es wurden aber auch speziell angefertigte Teile verbaut. So sind die schrägen, 63 Loch langen Zugstreben oberhalb des Brückenteils offenbar aus einem Stück, denn es sind keine Schrauben erkennbar, die beim Verlängern kürzerer Lochbänder gebraucht würden.
. Bild 05: Diese Bilder auf der nächsten Seite gehören ebenfalls zum Beitrag der Vorseite. Erstaunlich ist, daß von den insgeamt neun Bildern drei Metallbaukastenmotive zeigen, obwohl das Wort Metallbaukasten nirgendwo im Text vorkommt.
Ich gehe davon aus, daß Bang-Kaup nur die Bilder 2, 5, 6 und 7 geliefert hat und die anderen von der RTA-Redaktion ausgewählt wurden, denn ich kann mir nicht vorstellen, daß der Märklin Entwicklungsleiter irrtümlich oder gar absichtlich ein Konkurrenzprodukt beworben hat.
Während man den beiden Bildern des bekannten Fotografen Dr. Paul Wolff noch einen gewissen Bezug zum Text attestieren kann, ist das bei den drei MBK-Bildern nicht der Fall. Es sieht ganz so aus, als ob die Bilder der Fa. Heller aus Schmalkalden nur ausgewählt wurden, weil der Redakteur seine durch keinerlei aktuelle Entwicklung unterstützte Idee eines elektrischen Schweißgerätes für den MBK äußern wollte.
Leider ist keine Reaktion von Bang-Kaup auf den Artikel bekannt, sie würde sicher einiges klarstellen. Tatsache ist aber wohl, daß es nie wieder einen ähnlichen Beitrag von ihm gegeben hat.
Bemerkungen zum Stabil Kranmodell:
. Bild 06: Da das Bild eines Metallbaukasten-Krans von der ersten Seite reichlich klein ist, wird es hier noch einmal vergrößert gezeigt.
Technisch gesehen ist dieses Kranmodell eine Fehlkonstruktion, denn eine solche Verladebrücke hat immer nur ein starr mit der Brücke vebundenes Stützenpaar. Das zweite Stützenpaar ist als oben drehbare Pendelstütze ausgebildet, damit sich temperaturbedingte Längenänderungen der Brücke nicht auf die Spurweite der Laufräder übertragen.
Nicht nur durch die zwei gleichen breiten Stützenpaare, sondern auch weil die Brückenlänge (= Abstand zwischen den Stützenpaaren) im Vergleich zur Kragarmlänge deutlich zu kurz ist, wirkt der Kran unproportioniert.
Die Frage, welches Vorbild dem Stabil-Modell zugrundeliegt, kann leicht beantwortet werden: aus dem oben genannten Grund kann es keinen solchen Kran geben.
Aber es gibt Verladekrane, von denen der Stabil-Konstrukteur gewisse Merkmale für sein Modell übernommen haben könnte. Dazu gehören vor allem die schrägen, von einer Art Abspannmast ausgehenden Zugstreben, welche einen Teil der Belastungen des Kragarmes auf den hinteren Bereich der Brücke übertragen. Dazu zwei Bildbeispiele:
. Bild 07: 1913 DEMAG, Der Industrie-Hafen, Seite 94. Die Verladebrücke erweckt den Eindruck, als sei der Kragarm über den Gleisen nachträglich durch eine leichtere Konstruktion verlängert worden, wodurch ein zusätzliches Tragwerk erforderlich wurde.
Aus dieser Verladebrücke erhält man das Stabil-Modell durch Kürzen des Brückenteils auf etwa die Hälfte und Anbau eines zweiten, baugleichen Stützenpaares an dieser Stelle.
. Bild 08: Ab 1927 errichtete die DEMAG (mechanischer Teil) zusammen mit der BBC (elektrische Ausrüstung) für die Firma N. V. Thomsen's Havenbedrijf in Rotterdam acht nahezu baugleiche Verladeanlagen zur Entladung von Kohlefrachtern. Die seeseitigen Kragarme der Anlagen sind nach oben klappbar, um Aufbauten und Masten verholender Schiffe nicht im Wege zu sein. Die Zugstreben, welche die Klapparme in waagrechter Position halten, falten sich beim Hochwinden der Ausleger zusammen.
Obwohl das Stabil-Modell eine gewisse Ähnlichkeit mit diesen Verladebrücken aufweist, ist es nur schwer vorstellbar, daß sich der Stabil Konstrukteur davon hat inspirieren lassen.
Der Stabil-Kran auf der Weltausstellung 1937 in Paris
Vom 25. Mai bis zum 25. November 1937 fand in Paris eine »kleine« Weltausstellung Internationale Ausstellung von Künsten und Techniken der Modene statt.
. Bild 09: Der deutsche »Pavillon«, links im Bild, genannt Deutsches Haus, wurde außen von Albert Speer und innen von Woldemar Brinkmann gestaltet.
. Bild 10: Grundriß des Deutschen Hauses, links der Eingang durch den 55 m hohen Turm in die daran anschließende 140 m lange, 22 m breite und 18 m hohe Halle.
Die ausgewählten Exponate der deutschen Industrie und des Kunstgewerbes wurden in Vitrinen beidseitig des Mittelganges ausgestellt.
Im Mittelgang wurden beginnend mit vier Vitrinen, die deutsche Gesteinsarten (?) zeigten, fünf technische Meisterleistungen präsentiert:
- ein Zeiss Refraktor
- ein Weltrekord-Rennwagen von Mercedes-Benz
- das Modell eines KdF-Schiffes
- ein Zeppelin-Motor
- das Stabil Kranmodell
Daß ein Stabil-Modell als Exponat vorgesehen ist, wurde bereits im März 1937 bekannt, denn man konnte in der Zeitschrift Wegweiser für die Spiel-, Galanterie- und Kurzwaren-Industrie (WW) in einem Artikel über Baukästen lesen:
In Metallbaukästen zeigte die Firma Walther & Co.,
Berlin, in ihrem Stabilbaukasten neue sehr wirksame Mo-
delle, von denen übrigens eines (Hafenverladekran) für die
Pariser Weltausstellung ausgesucht wurde. Vor allen Dingen
wurden neue Einbaumöglichkeiten des Uhrwerkmotors ge-
schaffen, so daß man sehr naturgetreue Kraftfahrzeug-
Modelle bauen kann. Der Motor liegt dann regelrecht im
Kühler und so entsteht etwa ein Mannschaftswagen, ein
Flakwagen usw. Wie weit auf Grund dieser Neuerung
durchaus auch in der äußeren Form naturalistische Modelle
möglich sind, zeigt ein „Führerauto“, welches man
auf den ersten Blick als solches erkennt.
Die folgenden Bilder der Ausstellung stammen von Heinrich Hoffmann, Hitlers Fotograf und Reichsbildberichterstatter, der sie auf Postkarten oder in dem von ihm herausgegebenen Stereobild-Album Paris 1937 als alleiniger Rechteinhaber vermarktete.
. Bild 11: Am Tag der Eröffnung steht der Kran inmitten einer dichtgedrängten Menge von Besuchern.
. Bild 12: Die Austellungshalle mit Blick zum Eingang.
Im benachbarten Ausstellungsstand stellt Märklin eine Modelleisenbahnanlage vor.
. Bild 13: Ende des Mittelganges mit mit Treppe zur Empore.
. Bild 14: Ausschnittvergrößerung: der Stabil-Kran inmitten der Besucher.
Im August 1937 erschien in der Deutschen Spielwaren-Zeitung der folgende Artikel:
. Bild 15: Ausstellungsbericht in der DSZ vom August 1937. Dies ist der zusammengeschnittene gesamte Text des Artikels.
Das erste Bild des DSZ-Artikels ist ein Ausschnitt aus Bild 13 und braucht daher nicht noch einmal gezeigt werden.
. Bild 16: Dies ist das zweite Bild des DSZ-Artikels, eine Nahaufnahme des Stabil-Krans.
Bemerkenswert ist, daß beide Bilder des Artikels den Stabil-Kran zeigen, der den Verfasser wohl sehr beeindruckt hat.
Der Stabil-Kran in der Werbung
In den Jahren nach der Pariser Ausstellung wurde der nun weithin bekannte Stabil-Verladekran als zugkräftiges Werbemotiv für die bereits seit langem jährlich ausgeschriebenen Stabil-Wettbewerbe verwendet. Mit diesen Wettbewerben wurde die Jugend aufgerufen, eigene, mit Walther's Stabil konstruierte Modelle bei der Firma einzureichen.
Ein berühmter Teilnehmer ist Konrad Zuse, der 1928 mit 18 Jahren das Modell eines Kohleverladekrans (sic!) eingereicht hatte und dafür eine Ehrenurkunde erhielt. 1941 baute Zuse den Z3, den ersten funktionsfähigen Computer der Welt.
. Bild 17: Aufruf zum Stabil-Wettbewerb 1938
. Bild 18: Aufruf zum Stabil-Wettbewerb 1939
Damit endet die Geschichte dieses bemerkenswerten Modells als Zeitzeuge für die 1930er Jahre, als harmloses Spielzeug für politische und ideologische Zwecke instrumentalisiert wurde.
Nachwort
2015 baute Jürgen Kahlfeldt diesen Kran nach und führte ihn beim Schraubertreffen in Hofheim vor. Leider kenne ich nur Bilder, bei denen der unruhige Hintergrund sehr stört. Da die Freistellung einer solche Fachwerkonstruktion einen enormen Aufwand bedeutet,
habe ich mich entschieden vorerst ein solches Wimmelbild von mir einzustellen. Vielleicht hat ja ein anderer Hofheim-Teilnehmer eine bessere Fotografie, die er hier präsentieren kann.
. Bild 19: Jürgen Kahlfeldts Nachbau des Stabil-Verladekrans auf dem Treffen des Freundeskreis Metallbaukasten 2015 in Hofheim.
Ich bedanke mich bei Jürgen Kahlfeldt, Norwin Rietsch und Werner Sticht für die Unterstützung durch Hinweise, Bilder und Quellen.
Außerdem sehe ich gespannt Euren Kommentaren und zusätzlichen Infomationen und Aspekten entgegen.
Gruß
Norbert
.
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Zuletzt geändert von Norbert am 29.06.2022 10:33, insgesamt 1-mal geändert.
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märklin_fan
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Re: Der STABIL Verladekran der 1930er Jahre
Lieber Norbert,
da legst du uns ja einen sehr ausführlichen und gut recherchierten Bericht vor.
da legst du uns ja einen sehr ausführlichen und gut recherchierten Bericht vor.
Viele Grüße von
Erwin W.
Erwin W.
-
Günther
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Re: Der STABIL Verladekran der 1930er Jahre
Hallo Norbert,
danke für die umfangreiche Dokumentation! Erstaunlich ist es das auf der Weltausstellung 1937 eine technisch
unsinnige Konstruktion ausgestellt wurde.
Das Vorbild war vermutlich dieser Verladekran in Berlin - diesen habe ich auch schon besichtigt - dank Jürgens Hinweis:
https://industriekultur.berlin/ort/vaubeka-portalkran/
Meine damaligen Aufnahmen habe ich leider nicht mehr, aber einige Bilder von Jürgens Modell in Hofheim!
Gruß
Günther
... ...
Nachtrag, dank Norberts Magix-Alben gibt es doch noch eine Aufnahme vom 12.09.2010 und ein Schraubversuch meinerseits,
der wegen der schwer zu realisierenden hängenden Drehlaufkatze abgebrochen wurde.
...
danke für die umfangreiche Dokumentation! Erstaunlich ist es das auf der Weltausstellung 1937 eine technisch
unsinnige Konstruktion ausgestellt wurde.
Das Vorbild war vermutlich dieser Verladekran in Berlin - diesen habe ich auch schon besichtigt - dank Jürgens Hinweis:
https://industriekultur.berlin/ort/vaubeka-portalkran/
Meine damaligen Aufnahmen habe ich leider nicht mehr, aber einige Bilder von Jürgens Modell in Hofheim!
Gruß
Günther
... ...
Nachtrag, dank Norberts Magix-Alben gibt es doch noch eine Aufnahme vom 12.09.2010 und ein Schraubversuch meinerseits,
der wegen der schwer zu realisierenden hängenden Drehlaufkatze abgebrochen wurde.
...
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Norbert
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Re: Der STABIL Verladekran der 1930er Jahre
.
Hallo Günther,
. Der VAUBEKA-Kran in Berlin.
VauBeKa steht für VBK = Vereinigte Berliner Kohlenhändler.
Gruß
Norbert
Hallo Günther,
nein, das war nicht der Berliner Vaubeka-Kran, denn dieser wurde 1935 errichtet, während es das Stabil-Modell schon 1934 gab.Das Vorbild war vermutlich dieser Verladekran in Berlin ...
. Der VAUBEKA-Kran in Berlin.
VauBeKa steht für VBK = Vereinigte Berliner Kohlenhändler.
Gruß
Norbert
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Norbert
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Re: Der STABIL Verladekran der 1930er Jahre
.
Nachtrag
Jürgen Kahlfeldt hat mich auf zwei Dinge aufmerksam gemacht, die mir entgangen sind:
1. Der Kran auf dem Bild des RTA-Artikels (K34) ist nicht identisch mit auf der Weltausstellung gezeigten Kran (K37).
Die wichtigsten Unterschiede sind:
- Die Brücke von K34 hat zwischen den Stützenpaaren drei Felder, die von K37 jedoch nur zwei (vergleiche Bild 06 mit Bild 14).
- Die Diagonalstreben oberhalb der Brücke sind bei K34 einfache, lange Lochbänder, bei K37 jedoch aus kürzeren Lochbändern oder Winkelträgern zusammengesetzte und zusätzlich unterstützte Verstrebungen, siehe Bild 16.
2. Der Kran auf dem Werbeplakat von 1939, Bild 18, ist identisch mit K34 in dem RTA-Bericht.
. Bild 06a: Das ist ein Konturbild von K34 in Bild 06 ohne die herabhängenden Kabel.
. Bild 18a: Hier ist das auf passende Größe gebrachte schwarze Konturbild etwas versetzt dem farbigen Kran überlagert.
. Bild 18b: Hier ist das schwarze Konturbild dem farbigen Kran genau überlagert.
Kleinere Unterschiede sind nur bei der Position des Greifers und der Orientierung der Schiffe zu bemerken.
Es ist nicht klar, ob dieser Kran je gebaut worden ist oder zumindest teilweise auf dem Zeichenbrett entstanden ist.
Es kann durchaus vermutet werden, daß dieses Kranbild bereits 1934 oder früher von Stabil für Werbezwecke veröffentlicht wurde und so in die RTA Redaktion gelangte. Ein diesbezüglicher Fund steht allerdings noch aus.
.
Nachtrag
Jürgen Kahlfeldt hat mich auf zwei Dinge aufmerksam gemacht, die mir entgangen sind:
1. Der Kran auf dem Bild des RTA-Artikels (K34) ist nicht identisch mit auf der Weltausstellung gezeigten Kran (K37).
Die wichtigsten Unterschiede sind:
- Die Brücke von K34 hat zwischen den Stützenpaaren drei Felder, die von K37 jedoch nur zwei (vergleiche Bild 06 mit Bild 14).
- Die Diagonalstreben oberhalb der Brücke sind bei K34 einfache, lange Lochbänder, bei K37 jedoch aus kürzeren Lochbändern oder Winkelträgern zusammengesetzte und zusätzlich unterstützte Verstrebungen, siehe Bild 16.
2. Der Kran auf dem Werbeplakat von 1939, Bild 18, ist identisch mit K34 in dem RTA-Bericht.
. Bild 06a: Das ist ein Konturbild von K34 in Bild 06 ohne die herabhängenden Kabel.
. Bild 18a: Hier ist das auf passende Größe gebrachte schwarze Konturbild etwas versetzt dem farbigen Kran überlagert.
. Bild 18b: Hier ist das schwarze Konturbild dem farbigen Kran genau überlagert.
Kleinere Unterschiede sind nur bei der Position des Greifers und der Orientierung der Schiffe zu bemerken.
Es ist nicht klar, ob dieser Kran je gebaut worden ist oder zumindest teilweise auf dem Zeichenbrett entstanden ist.
Es kann durchaus vermutet werden, daß dieses Kranbild bereits 1934 oder früher von Stabil für Werbezwecke veröffentlicht wurde und so in die RTA Redaktion gelangte. Ein diesbezüglicher Fund steht allerdings noch aus.
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Norbert
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Re: Der STABIL Verladekran der 1930er Jahre
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Liebe STABIL- und MBK-Freunde,
Jürgen Kahlfeldt hat mir heute Abend zwei Bilder des von ihm nachgebauten Stabil-Kranes, der auf dieser Weltausstellung gezeigt worden ist, geschickt. Dazu hat er in seinem Stabil-Keller, wie er es nennt, Bettlaken aufgehängt, um einen neutralen Hintergrund zu erzeugen.
Er hat mir erlaubt, eines der Bilder auszuwählen und hier zu veröffentlichen. Leider kann ich mich nicht entscheiden, welches das bessere ist, weshalb ich beide , allerdings auf etwa die Hälfte verkleinert, hier zeige:
. Nachbau des Stabil-Verladekrans der Weltausstellung 1937 in Paris, 1. Foto
. Nachbau des Stabil-Verladekrans der Weltausstellung 1937 in Paris, 2. Foto
. Ausschnitt aus dem 2. Bild mit Laufkatze unf Greifer
Lieber Jürgen,
mit diesem Nachbau nach unscharfen Photographien wäre Dir vor 86 Jahren sicherlich ein Stabil-Wettbewerbspreis zugesprochen worden.
Das können wir hier nicht nachholen, aber ich finde es sehr lobenswert, daß Du damit ein Beispiel für die Wertschätzung unserer Altvorderen abgegeben hast, denen wir soviel zu verdanken haben.
Vielen Dank für die Bilder.
Gruß
Norbert
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Liebe STABIL- und MBK-Freunde,
Jürgen Kahlfeldt hat mir heute Abend zwei Bilder des von ihm nachgebauten Stabil-Kranes, der auf dieser Weltausstellung gezeigt worden ist, geschickt. Dazu hat er in seinem Stabil-Keller, wie er es nennt, Bettlaken aufgehängt, um einen neutralen Hintergrund zu erzeugen.
Er hat mir erlaubt, eines der Bilder auszuwählen und hier zu veröffentlichen. Leider kann ich mich nicht entscheiden, welches das bessere ist, weshalb ich beide , allerdings auf etwa die Hälfte verkleinert, hier zeige:
. Nachbau des Stabil-Verladekrans der Weltausstellung 1937 in Paris, 1. Foto
. Nachbau des Stabil-Verladekrans der Weltausstellung 1937 in Paris, 2. Foto
. Ausschnitt aus dem 2. Bild mit Laufkatze unf Greifer
Lieber Jürgen,
mit diesem Nachbau nach unscharfen Photographien wäre Dir vor 86 Jahren sicherlich ein Stabil-Wettbewerbspreis zugesprochen worden.
Das können wir hier nicht nachholen, aber ich finde es sehr lobenswert, daß Du damit ein Beispiel für die Wertschätzung unserer Altvorderen abgegeben hast, denen wir soviel zu verdanken haben.
Vielen Dank für die Bilder.
Gruß
Norbert
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- Baukasten-Kenntnis: Bauen großer, funktionsfähiger Modelle mit Metallbaukästen Märklin und Walthers seit den 1950er Jahren - mit langen Pausen
Bevorzugte Vorbilder: Bagger, Kräne, Brücken, Lokomotiven
Restaurieren und Vervollständigen alter Baukästen
Weitere Hobbys: Entwurf, Eigenbau und Betrieb von Dampflokomotiven für 5 Zoll Spur (z.B. DB BR 44). Ein bisschen Modellbahn H0
Inzwischen Rentner nach langer Berufstätigkeit als Ingenieur der Elektrotechnik
Re: Der STABIL Verladekran der 1930er Jahre
Hallo Norbert,
stimmt, ein tolles Modell, großes Lob! Und danke für das Einstellen der Fotos!
Wulf-Dieter
stimmt, ein tolles Modell, großes Lob! Und danke für das Einstellen der Fotos!
Wulf-Dieter